FLINTA*-freundliche Plena

Aus End Fossil: Wiki!

Während des bundesweiten Treffens in Würzburg trafen sich FLINTA*-Personen (=Frauen*, Lesben, Inter, Nonbinary, Transgender, Agender) zu einem gemeinsamen Plenum, um sich auszutauschen und gemeinsam zu überlegen, wie wir unsere Strukturen und Plena FLINTA*-freundlicher gestalten können. Die folgenden Ergebnisse wollen wir dazu festhalten:

FLINTA*-Plena und kritische Männlichkeitsrunden sind sehr sinnvoll. Sie sensibilisieren für ein stärkeres Bewusstsein für gesellschaftliche Ungleichheiten und ermöglichen gleichzeitig das finden von allies. Deshalb sollten sie regelmäßig auf allen organisatorischen Ebenen und in Vernetzungsräumen sowie in den Besetzungen abgehalten werden. In der bundesweiten Vernetzung sind derzeit sehr wenige FLINTA* aktiv, obwohl das in den Ortsgruppen anders aussieht. Das hat Gründe und muss geändert werden! Deshalb sollten wir uns in unseren OG/AG-Plenumsstrukturen kontinuierlich genug Raum für die Analyse von Machtdynamiken nehmen. Alleingänge und das Verfolgen einer eigenen Agenda von Nicht-FLINTA*-Personen sehen wir kritisch.

Als FLINTA* innerhalb von End Fossil möchten wir uns nicht in eine Rolle gedrängt fühlen bzw. laut sein müssen, um Gehör zu finden. Außerdem begrüßen wir Onboarding-Plena für FLINTA*-Personen im Bereich der bundesweiten Strukturen von End Fossil und eine stärkere Einbindung von FLINTA*-Personen in die Deli- bzw. OG-Vernetzung. Deshalb nehmen wir uns für die Zukunft vor, uns FLINTA*-Menschen gegenseitig öfter anzurufen. Dabei ist die Hoffnung, dass wir patriarchale Wissenshierarchien verhindern. Wir achten in allen Plena darauf, anderen kein relevantes Wissen vorzuenthalten.

Checkliste für die Anmoderation

Die folgende Checkliste soll in jedem Plenum am Anfang besprochen werden, um die Kommunikation für alle so stressfrei wie möglich zu gestalten:

  • Zu Beginn eines Plenums bestimmen wir eine Awarenessperson, die darauf achtet, dass die folgenden Punkte eingehalten werden.
  • Unsere Plena sind inklusiver, wenn wir darauf achten, relevantes und interessantes Hintergrundwissen zu teilen. Außerdem fühlen wir uns alle wohler, wenn wir Fragen stellen dürfen und dabei nicht abgewertet werden.
  • FLINTA*-Personen lassen wir genau wie alle anderen Menschen ausreden und brechen die Redezeit nicht früher als bei Nicht-FLINTA*-Personen ab. Wir schauen FLINTA*-Personen an wenn sie reden und hören ihnen aufmerksam zu (auch wenn sie nicht ins Beuteschema passen).
  • Wir reflektieren uns selbst und vermeiden dominierende Sprache und dominierendes Verhalten. Wenn wir Machtspiele und manipulatives Verhalten unterlassen, haben wir im Plenum mehr Energie.
  • Wir halten keine ausufernden Vorträge über unsere eigene Meinung. Wenn wir Raum brauchen, klären wir das vorab mit anderen Menschen ab und verschriftlichen ggf. einen Teil. Zumindest ein Stimmungsbild vorab wird empfohlen.
  • Handzeichen (^): Awareness-A
    • wenn wir beobachten, wie FLINTA*-Personen übergangen werden, können wir das Handzeichen machen. Wenn wir beobachten, dass eine andere Person dieses Handzeichen macht, die Debatte aber weiterläuft, können wir auch dieses Handzeichen machen. So können Vorkommnisse direkt angesprochen werden.
    • damit können wir auch mehr Redezeit für FLINTA* einfordern
  • Wir vermeiden Handzeichen für Ablehnung bei einzelnen Redebeiträgen. Stattdessen melden wir uns bei Kritik zu bestimmten Aussagen. Ablehnungszeichen verwenden wir nur im Rahmen von Stimmungsbildern.
  • Bei Aufgaben oder Hutvergaben dürfen FLINTA* nicht übergangen werden. Wir achten auch darauf, dass klassische Care Aufgaben, wie Abwasch machen oder aufräumen, nicht nur von FLINTA*-Personen übernommen wird. Wer mehr Aufgaben übernimmt, sollte nicht weniger Macht besitzen, als Menschen, die sich weniger einbringen.